FAQ - Vertriebsstrategie
Wie lassen sich Key Account Management und Business Development sinnvoll voneinander abgrenzen?
Zwei Disziplinen mit gemeinsamer Schnittmenge
Sowohl Business Development (BD) als auch Key Account Management (KAM) gelten als tragende Säulen des modernen B2B-Vertriebs. Beide Disziplinen verfolgen das Ziel, Wachstum zu schaffen und den Kundenwert zu steigern – allerdings auf unterschiedlichen Ebenen. Während das Business Development neue Märkte erschließt und strategische Partnerschaften aufbaut, konzentriert sich das Key Account Management auf die Vertiefung bestehender Kundenbeziehungen.
Die klare Abgrenzung beider Bereiche ist entscheidend, um Doppelstrukturen zu vermeiden und Verantwortlichkeiten eindeutig zu regeln.
1. Business Development: Zukunft gestalten
Das Business Development ist der Innovationsmotor des Unternehmens. Es identifiziert neue Geschäftsmöglichkeiten, analysiert Markt- und Technologietrends und entwickelt daraus Strategien für künftiges Wachstum. Im Fokus stehen langfristige Wertschöpfung, neue Geschäftsmodelle und die Erschließung bislang ungenutzter Märkte.
Typische Aufgaben im Business Development:
- Markt- und Trendanalysen durchführen
- Neue Geschäftsfelder und Produkte entwickeln
- Strategische Partnerschaften aufbauen
- Wachstumsstrategien konzipieren und umsetzen
- Neue Kunden und Zielgruppen identifizieren
- Vertriebsprozesse strukturieren und skalieren
💡 Ziel: Das Business Development denkt unternehmerisch und zukunftsorientiert – es gestaltet Märkte, bevor sie entstehen.
2. Key Account Management: Beziehungen vertiefen
Das Key Account Management konzentriert sich auf die wichtigsten Bestandskunden – jene, die für Umsatz, Stabilität oder strategische Informationen von zentraler Bedeutung sind.
Im Unterschied zum klassischen Vertrieb ist KAM nicht transaktional, sondern partnerschaftlich ausgerichtet. Es zielt darauf ab, den Kundennutzen zu maximieren und durch enge Zusammenarbeit Mehrwert zu schaffen.
Typische Aufgaben im Key Account Management:
- Entwicklung und Umsetzung individueller Account-Strategien
- Analyse und Steuerung der wichtigsten Kundenbeziehungen
- Koordination aller internen Schnittstellen (Vertrieb, Service, Entwicklung, Marketing)
- Planung und Durchführung von Jahresgesprächen und Verhandlungen
- Entwicklung langfristiger Wachstumsziele mit dem Kunden
- Aufbau von Vertrauen und strategischer Bindung
💡
Ziel: Das KAM sichert den Unternehmenserfolg durch Kundentreue und nachhaltige Partnerschaften.
| Merkmal | Business Development (BD) | Key Account Management (KAM) |
|---|---|---|
| Zielrichtung | Langfristiges Wachstum: neue Märkte, neue Geschäftsmodelle und strategische Allianzen. | Sicherung & Ausbau bestehender Schlüsselkunden: Vertiefung der Partnerschaft und Stabilisierung des Umsatzes. |
| Zeithorizont | Mittelfristig bis langfristig (3–5+ Jahre): Marktaufbau und Portfolioentwicklung. | Mittel- bis langfristig (1–3 Jahre): Kundenentwicklung, Retention und Cross-/Up-Sell. |
| Fokus | Markt- & Trendanalyse, Innovation, Partnernetzwerke, New Business. | Account-Strategien, interne Koordination, Customer Value Management, Key-Account-Planning. |
| Arbeitsweise | Marktforschung, Konzepte, Pilotprojekte, Aufbau neuer Vertriebskanäle, Business Cases. | Interne Steuerung, Jahresgespräche, Vertragsmanagement, operative Umsetzung am Kunden. |
| Typische Kennzahlen (KPIs) | Pipeline-Wachstum, Markteintrittserfolg, Partnerschaften, neue Umsatzquellen. | Kundenwert (CLV), Umsatz je Key Account, Retention, NPS, Vertragslaufzeiten. |
| Rolle im Unternehmen | Strategischer Impulsgeber; arbeitet cross-funktional, oft projektbasiert. | Operative Schnittstelle zu Marketing, Produkt, Service und Geschäftsführung; dauerhafte Rolle. |
| When to use | Wenn neue Märkte, Produkte oder Partnerschaften entwickelt werden sollen. | Wenn einzelne Kunden für Umsatz, Know-how oder strategische Präsenz besonders wichtig sind. |
Beide Rollen sind komplementär, nicht konkurrierend:
Das Business Development öffnet Türen zu neuen Märkten – das Key Account Management sorgt dafür, dass diese Türen langfristig offenbleiben.
4. Zusammenarbeit statt Abgrenzung
Gerade in dynamischen Märkten ist die enge Verzahnung beider Disziplinen entscheidend.
Das Business Development liefert strategische Impulse und Marktkenntnisse, während das Key Account Management wertvolles Kundenfeedback in die strategische Planung zurückspiegelt.
So entsteht ein Kreislauf aus Erkenntnis, Umsetzung und Weiterentwicklung – die Basis einer lernenden Vertriebsorganisation.
Fazit
Business Development und Key Account Management sind zwei Seiten derselben Medaille:
Das eine entwickelt neue Chancen, das andere sichert bestehende Werte.
Erst im Zusammenspiel beider Bereiche entsteht eine Vertriebsstrategie, die Innovation und Stabilität vereint – und so nachhaltiges Wachstum ermöglicht.
Tipp aus der Praxis
Unternehmen, die beide Disziplinen erfolgreich verknüpfen wollen, sollten klare Rollenprofile und Kommunikationsschnittstellen definieren. Ein bewährter Ansatz ist die Einrichtung gemeinsamer Steuerungsgremien oder Account-Boards, in denen Business Development, Vertrieb und Key Account Management regelmäßig Markt- und Kundenstrategien abstimmen.
So wird aus paralleler Arbeit ein abgestimmter Prozess – und aus Strategie echte Wertschöpfung.
Tipp
Weitere Informationen zu verwandten Themen:
Ihr nächster Schritt
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Ihr Vertrieb wirklich tickt – und wo ungenutztes Potenzial liegt.
Im ersten Gespräch geht es nicht um Tools, sondern um Ziele.
Buchen Sie jetzt Ihr kostenfreies Erstgespräch (30 Minuten) – vertraulich, praxisnah, konkret. – bequem per Videokonferenz.
👉 Schreiben Sie an service@brandau-consulting.de und nennen Sie Ihren Wunschtermin.
Sie erhalten rechtzeitig einen Zugangslink – ohne zusätzliche Software.
In der Reihe "Frag den Experten" finden regelmäßig Gespräche mit verschiedenen Experten zur Digitalisierung statt. Die Interviews finden Sie unter https://fragdenexperten.de.

