Über die Wirtschaft spannt sich eine digitale Architektur, die sich ständig weiterentwickelt und in der künftig alle Transaktionen eingebunden sind – sowohl im B2C als auch im B2B. Als Hauptströmungen dieser Entwicklung sind die Shareconomy, die Netzwerkökonomie und die Plattformökonomie zu nennen.
Die Digitalisierung revolutioniert aktuell unser Wirtschaftsleben und lässt völlig neue Geschäftsmodelle entstehen. Durch digitalisierte Geschäftsprozesse und digital transformierte Produkte und Dienstleistungen (sog. Apps) wird die Prozessgeschwindigkeit erhöht und Märkte werden effizienter. Gleichzeitig steigen die Transparenz und die Teilhabe an Wissen und Information; ein wesentlicher Treiber dafür sind die social Media. Sowohl Verbraucher als auch Mitarbeiter der jüngeren Generationen (z. B. Millennials6) haben diese digitale Realität weitestgehend adaptiert und stellen entsprechende Erwartungen an Anbieter und Arbeitgeber. Die Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen, die Demokratisierung von Wissen sowie Vernetzung und Austausch sind als die Strukturprinzipien der Digitalisierung anzusehen, quasi die Grundpfeiler der digitalen Gesellschaft. So werden sich mehr Kommunikationskanäle etablieren und komplexere Vernetzungsstrukturen herausbilden.
Gleichzeitig stellen diese Grundpfeiler für konventionelle Unternehmen neuartige Herausforderungen dar. Als Nordstern während der Transformationsreise eignet sich das Ziel, ein kundenzentriertes Unternehmen zu werden. So banal die Formulierung für eine Unternehmensstrategie auch klingen mag, so komplex ist die Umsetzung dieser Strategie, berührt sie doch gleichzeitig die Handlungsfelder Kunde, Technologie, Prozesse, Markt, Daten und Kultur. Auf operativer Ebene stehen Unternehmen vor der Herausforderung, funktionale Unternehmensbereiche neu auszurichten. Auf der strategischen Ebene entwickelt sich in Folge der Digitalisierung ein neuer Maßstab für Wertschöpfung; Unternehmen sind angehalten diese Entwicklungen zu antizipieren und sich entsprechend zu positionieren.
In diesem Zusammenhang ergeben sich diverse strategische Fragen, z. B. ob das Unternehmen mit der bestehenden Organisationsstruktur für die Anforderungen der digitalen Wertschöpfung gut aufgestellt oder nicht doch eine agile Transition angezeigt ist; wie Mitarbeiter der neuen Generationen (Millennials; Digital Natives) in die Personalstruktur eingebunden und wie ihr Wissen über digitale Technologien in Geschäftsprozesse integriert werden und damit zur Wertschöpfung beitragen können; wie neue Führungskonzepte (z. B. „remote Leadership“) in einer digitalen Arbeitswelt erfolgreich etabliert und in die unternehmerische Praxis eingebunden werden können; wie die Transformation prozessorientierter in kundenzentrierte Unternehmen gelingt und welche Rolle social Media und die Kundendaten dabei spielen; wie Leistungsdifferenzierung und Markenführung vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Märkte (Wettbewerb und Kunden) gelingen kann; bis hin zu unmittelbaren Herausforderungen, etwa wenn es um regulatorische Anforderungen und die IT-Sicherheit geht, oder auf disruptive Marktveränderungen zu reagieren, bzw. Chancen zu erkennen und selbst zum Innovator zu werden (Bsp. Klöckner Stahl).
Aus diesen Fragen müssen die Unternehmen des Mittelstands ihre eigenen Antworten und Konzepte entwickeln. Der Kickoff-Workshop beleuchtet mit eben diesen Fragen die wesentlichen Aspekte der Digitalisierung, zeigt bereits erfolgte Disruptionen auf, setzt die ersten Impulse in diese Richtung und bietet den geeigneten Rahmen, um Leitideen und erste Lösungsansätze für digitale Prozesse und Produkte zu entwickeln.
In diesem Workshop sollen mögliche Anregungen und Ideen sollen in der Gruppe erarbeitet werden. Aus den Ergebnissen lassen sich sowohl erste Milestones für eine Strategie zur digitalen Transformation des eigenen Unternehmens als auch eine Kompetenz-Landkarte (Competence Map) ableiten. Das Resultat ist ein Kompass für die eigene Transformationsreise. So wird die „digitale Transformation“ konkretisiert, die Komplexität der Herausforderung deutlich verringert und die strategische Handlungsfähigkeit hergestellt. Der vorliegende Workshop markiert gleichzeitig den Beginn der Transformationsreise eines Unternehmens.
Die Zielgruppe sind Mitarbeiter aus einem einzelnen Unternehmen (KMU), die eine Gesamtstrategie für die Digitale Transformation entwickeln wollen. Je nach Unternehmensgröße nehmen die Führungskräfte, bzw. gewählte Vertreter aus den Bereichen Vertrieb, Marketing, Produktion, IT, BI, Service, Personal, Compliance und evtl. auch die Geschäftsführung teil. Sofern die genannten Fachbereiche in dem betreffenden Unternehmen vorhanden und von unterschiedlichen Personen geleitet werden, ergibt sich eine ungefähre Gruppengröße von bis zu neun TN. Voraussetzung ist, dass die TN nicht bloß auf Anweisung ihres Vorgesetzten, sondern freiwillig erscheinen und den Willen zur Veränderung mitbringen.
Der Teilnehmerkreis sollte sich als Digitalisierungsteam verstehen und das Wissen und die gemeinsam erarbeitete Strategie ins Unternehmen tragen. Die Gruppe sollte im Vorfeld einen Koordinator oder Projektleiter aus dem Teilnehmerkreis benennen, der die Ergebnisse bündelt, aufbereitet und die weitere Umsetzung in Arbeits- und Projektgruppen voranbringt und intern koordiniert. Das Unternehmen (der Klient) kann dazu auch den Trainer in seiner Rolle als Unternehmensberater beauftragen.