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Frag den Experten | Podcast

Didaktik und Lernverhalten in digitalen Trainings – im Gespräch mit dem Online-Trainings-Experten Tom Freudenthal vom 20.03.2023

Weiterbildung wird immer wichtiger und die Anzahl der angebotenen Kurse steigt ständig. Zoom und Teams sind als Meeting-Software inzwischen Standard. Einige Akademien bieten sogar einen virtuellen Campus und eine 3D-Lernumgebung an. Aber ist mehr Technik auch besser für den Lernprozess? Warum verbuchen Online-Trainings aber eine so hohe Abbruchquote? Wie verändern sich #Didaktik und das Lernverhalten in digitalen Trainings? Funktionieren die didaktischen Konzepte aus dem Präsenztraining in digitalen und hybriden Trainingsformaten einfach nicht? Wie müssen Online-Kurse konzipiert sein, damit der Wissenstransfer gelingt? Und welche Möglichkeiten haben TN, um die eigene Lernstrategie zu verbessern?

Tom Freudenthal ist der Geschäftsführer der Centered Learning Germany GmbH und beschäftigt sich seit über 45 Jahren mit Lernprozessen. Er hat seine eigenen Erfahrungen als Trainer und wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und einem eigenen Standard für eine erfolgreiche online Didaktik entwickelt: „Active Learning“. Toms Erkenntnisse über gruppendynamische Prozesse und den Einfluss emotionaler Faktoren auf den Wissenstransfer sind nicht nur für Trainer, sondern auch für Führungskräfte von Interesse. (Filmtipp: Freedom Writers)
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Wird KI digitale Weiterbildungen beeinflussen, vor allem die Entwicklung von Onlinekursen?

Tom nutzt inzwischen selbst KI, um eine Struktur für einen Onlinekurs zu erzeugen. Meistens ist hier ein iteratives Vorgehen notwendig, wobei man sich mit jedem Versuch dem optimalen Ergebnis annähert. Eine weitere Anwendung besteht in der Generation von Hooks, bzw. Ideen für erste Sätze, die neugierig machen sollen. Musss man also kein Fachmann mehr sein, um einen Onlinekurs zu gestalten? Doch, denn die Qualität der Ergebnisse hängen unmittelbar davon ab, wie spezifisch die Frage an die KI formuliert wird sowie von der Qualität des Kontextes, in den die Frage eingebettet ist. Aktuell (April 2023) lässt ChatGPT bis zu 5.000 Wörter im Chat zu. Damit ist zwar bereits eine sehr spezifische und qualitativ hochwertige Anfrage möglich, aber dazu braucht es eben auch Expertise.

Hier noch ein Profi-Tipp, der Gold wert ist: Wenn er einen Onlinekurs für die Anwendung einer Software bauen will, dann lädt er erstmal die komplette Anleitung in die KI und formuliert dann erst seine Frage – und zwar so spezifisch, wie nur eben möglich. Die erste Antwort liefert meist schon Impulse für die nächste Frage, oder um die erste Frage weiter zu präzisieren. Weil die KI so unglaublich schnell ist, verkürzt sich so die Entwicklungszeit erheblich. Die KI verändert also jetzt schon die Art, wie wir digitale Weiterbildungen entwickeln.

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