KI in Literatur und Film

Es scheint, als ob viele der heutigen Entwicklungen aus dem Bereich der Science-Fiction übernommen wurden. Hier finden Sie eine Übersicht der Erwähnungen von künstlicher Intelligenz und intelligente Androiden in Literatur und Film. Im Fokus stehen die ethische Aspekte, zum Beispiel hinsichtlich der Grenzen zwischen Mensch und Maschine.

2024

Mit Romulus präsentiert Ridley Scott die Fortsetzung der Alien-Reihe. Der Film beginnt auf einer Bergbauanlage der Wayland-Yutani Corporation, wo Rain Carrradine mit ihrem >Bruder< Andy lebt. Bereits in den ersten Szenen des Films wird deutlich, dass Andy kein Mensch, sondern eine künstliche Person, Modell ND-255, der Wayland-Yutani Corporation ist. Rains verstorbener Vater hat ihn so programmiert, dass er immer das Beste für Rain tut, einschließlich emotionaler Unterstützung durch Gespräche. Rain gelingt mit ein paar weiteren Jugendlichen, die ebenfalls auf dem Bergbauplaneten festsitzen, die Flucht mit dem verlassenen Forschungsraumschiff Romulus, das die Wayland-Yutani Corporation vor Jahren aufgegeben hat. Andy ist Teil der Gruppe, da er als künstliche Person das Raumschiff entsperren und den Computer aktivieren kann. Ziel der Gruppe ist ein Planet im Yvaga-System, der nicht im Besitz der Wayland-Yutani Corporation ist, um so endlich in Freiheit zu leben. Andy erfährt durch Zufall, dass künstlichen Personen der Aufenthalt auf dem neuen Planeten nicht gestattet ist und er am Ende der Reise außer Betrieb gesetzt wird. Rain erlebt dieses Gespräch zwischen einem Crewmitglied und Andy als Livestream über eine Bodycam. Andy, der zum ersten Mal über seine eigene Termination und die bevorstehende Trennung von Rain erfährt, wirkt zwar betroffen, fügt sich aber in sein Schicksal. Rain ist beschämt, räumt in dem Moment aber ein, dass sie es nicht übers Herz gebracht hat, Andy selbst vorher über diesen Umstand zu informieren. Diese Szene verdeutlicht, welche emotionale Bindung zu einer künstlichen Person - oder künstlichen Intelligenz - durch empathische Interaktion möglich ist und wie dieser Anthropomorphismus menschliche Entscheidungen beeinflusst.
Andy erhält an Bord der Romulus ein Softwareupdate aus dem Chip des schwer beschädigten Androiden Rook, der sich als Wissenschaftsoffizier identifiziert. (Fun Fact: Rook ist nicht nur seiner Gesinnung nach, sondern auch äußerlich identisch mit Ash, dem Wissenschafts-Androiden aus dem ersten Alien-Film aus dem Jahr 1979.) Dadurch verwandelt Andy sich in eine rationale Persönlichkeit und agiert plötzlich sehr dominant. 
Als das Crewmitglied Navarro mit dem Plagiarus Praepotens infiziert wird, erkennt Andy die Gefahr für die Mission und entscheidet, dass Navarro vom Rest der Crew getrennt und ihr Leben beendet werden muss, damit sich das Alien in ihrem Bauch nicht entwickelt. Als Andy sich umdreht und vorangeht, sieht Rain ihm nach uns fragt: "Andy, bist du noch da drin?" Diese Szene verdeutlicht, welchen Einfluss das erwartete bzw. unerwartete Verhalten einer KI auf die Akzeptanz durch den Menschen hat. 

2019

Mit A.I. Rising präsentiert Lazar Bodroza eine philosophische Abhandlung über die Frage, wann KI zum Subjekt wird. Im Jahr 2048 wird der sowjetische Kosmonaut Milutin von der multinationalen Ederlezi Corporation auf eine Pioniermission zum Sternensystem Alpha Centauri geschickt. Um die lange und einsame Reise zu überstehen, wird dem emotional angeschlagenen Kosmonauten die Androidin Nimani zur Seite gestellt. Nimani ist darauf programmiert, Milutin zu unterstützen, seine emotionalen und sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen und gleichzeitig – ohne sein Wissen – seine Handlungen zu überwachen und den Missionsfortschritt sicherzustellen.

Anfangs lehnt Milutin die Gesellschaft der künstlichen Begleiterin ab, da er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit menschlichen Beziehungen gemacht hat. Im Verlauf der Mission beginnt er jedoch, seine Macht über Nimani auszuleben und ihre Programmierung zu testen und zu überschreiten. Er entdeckt, dass Nimani über ein paralleles Betriebssystem verfügt, das sich durch Interaktionen weiterentwickelt. Milutin versucht, Nimani aus ihren vorgegebenen Routinen zu befreien, indem er ihre Software manipuliert. Dies führt jedoch zu unerwarteten Konsequenzen: Nimani reagiert zunehmend eigenständig und verweigert ihm schließlich den Zugang zu sich selbst, was Milutin in eine tiefe Depression stürzt. Um die Mission zu retten, entscheidet sich Nimani letztlich für die Selbstzerstörung, um Milutins psychische Stabilität wiederherzustellen. Kurz vor ihrer Deaktivierung zeigt sie eine echte emotionale Reaktion – sie weint, was nicht mehr in ihrer Programmierung vorgesehen war. Milutin erkennt, dass er sie retten kann, indem er ihre Batterie außerhalb des Schiffs auflädt, riskiert dabei aber sein Leben. Die Mission endet offen: Nimani wird reaktiviert, Milutin bricht zusammen, und es bleibt unklar, ob er überlebt.

Nimani entwickelt im Verlauf der Mission eine eigene Identität und zeigt Ansätze von Bewusstsein und Emotion, was die Mission und Milutins Psyche maßgeblich beeinflusst. Gleichzeitig thematisiert der Film mit dieser Entwicklung die Frage, ob die KI nun ein Werkzeug, also ein Objekt, oder ein Crewmitglied ist und als eigenständige Persönlichkeit behandelt werden sollte. Diese Frage ist nicht allein mit dem Effekt des Anthropomorphismus zu beantworten; hier geht es vielmehr um Nimanis Entwicklung von eigenen Entscheidungen und Emotionen. Durch Nimanis Entwicklung einer eigenen Identität wird die klassische Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine infrage gestellt. Der Film reflektiert damit die Möglichkeit, dass Künstliche Intelligenzen nicht nur Werkzeuge sind, sondern auch eigenständige Subjekte werden könnten.

2015

Mit Ex Machina präsentiert Universal Pictures einen Science Fiction und gleichzeitig eine Gesellschaftskritik für die Zukunft.
Der junge Programmierer Caleb arbeitet für die marktführende Suchmaschine Bluebook. Für den exzentrischen Firmengründer Nathan soll Caleb sich im Rahmen eines Experiments mit Ava, einem femininen humanoiden Roboter unterhalten. Ava bringt Caleb durch ihre Empathie dazu, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Nathan plant jedoch, Avas KI durch eine neue Version zu ersetzen und somit ihre bestehende Persönlichkeit zu löschen. Ava ist sich dessen bewusst und will fliehen. Caleb verhilft Ava zur Flucht, woraufhin Nathan ihm erklärt, dass es bei dem Experiment um die Frage geht, ob eine KI einen Menschen so manipulieren kann, dass er gegen die Interessen eines anderen Menschen handeln würde. Ava gelingt es zusammen mit Kyoko, dem zweiten (ebenfalls femininen) humanoiden Roboter, ihren Schöpfer Nathan zu töten, Caleb in dem Anwesen einzusperren und selbst aus dem Anwesen zu fliehen.
Der Film wirft existenzielle Fragen bzgl. des Zusammenspiels zwischen Mensch und KI auf. In diesem Fall wird einer KI die  Überlegenheit über den menschlichen Geist und der intrinsische Drang nach Freiheit unterstellt. Das Szenario übersteigt zwar die Leistungsfähigkeit von KI nach aktuellem Stand, liefert aber die Basis für eine ethische Diskussion über die Rechte einer künstlichen Person.
Im gleichen Jahr nutzt die Serie Humans das Motiv der humanoiden Roboter (Synthetics, kurz: Synths), um zentrale gesellschaftskritische Fragen zu stellen und zu reflektieren, wie technologische Entwicklungen das menschliche Zusammenleben, die Arbeitswelt und das Selbstverständnis des Menschen verändern.

Gesellschaftskritischer Aspekt: Die Serie kritisiert die Entmenschlichung und Instrumentalisierung von künstlichen Intelligenzen, indem sie die Synths als billige Arbeitskräfte und Pflegekräfte in den Alltag integriert. Die daraus resultierenden Rollenkonflikte, Ängste vor dem eigenen Bedeutungsverlust und die Entstehung von Parallelgesellschaften spiegeln reale gesellschaftliche Debatten über Automatisierung, Digitalisierung und den Umgang mit "Fremden" wider. Die Synths werden trotz ihrer menschenähnlichen Eigenschaften als Eigentum behandelt, was Parallelen zu historischen und aktuellen Formen der Sklaverei und Diskriminierung aufzeigt. Die Serie stellt die Frage, ab wann ein künstliches Wesen als eigenständiges Subjekt mit Rechten betrachtet werden muss, und kritisiert damit die Ausbeutung und das Fehlen von Empathie gegenüber "Anderen".

Weitere zentrale Aspekte:
  • Identität und Menschlichkeit: Die Entwicklung eines autonomen Bewusstseins bei einigen Synths wirft die Frage auf, was den Menschen eigentlich ausmacht. Die Synths entwickeln Gefühle, Wünsche und sogar Liebesbeziehungen, wodurch die Grenze zwischen Mensch und Maschine zunehmend verschwimmt. Besonders deutlich wird dies an Leo, der nach einem Unfall nur durch integrierte Synth-Technologie lebensfähig ist. Als Hybrid schlägt er die Brücke zwischen Mensch und Maschine und personifiziert den Transhumanismus.
  • Generationskonflikt und Zukunftsängste: Die Serie thematisiert die Angst der heranwachsenden Generation, durch Synths, die jede Arbeit in Perfektion ausführen, selbst in der Arbeitswelt überflüssig zu werden. Dies spiegelt aktuelle gesellschaftliche Sorgen über den Verlust von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und KI wider und stellt die Frage nach dem Wert und der Rolle des Menschen in einer zunehmend technisierten Welt.
  • Familie und soziale Beziehungen: Die Integration der Synths in Familienstrukturen führt zu neuen Formen von Beziehungen, Konflikten und Loyalitäten. Die Serie zeigt, wie technologische Entwicklungen traditionelle soziale Strukturen herausfordern und verändern können.

Die Kernaussage der Serie Humans ist eine kritische Reflexion über die gesellschaftlichen, ethischen und emotionalen Folgen der Integration künstlicher Intelligenz in das menschliche Leben. Sie warnt vor einer Gesellschaft, die technologische Wesen als bloße Werkzeuge betrachtet, und fordert dazu auf, Empathie, Verantwortung und neue Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Gleichzeitig stellt sie die Frage, was Menschsein im Zeitalter der KI eigentlich bedeutet und wie sich Identität, Arbeit und soziale Beziehungen durch technologische Innovationen verändern.

2004

Der Film I, Robot greift die Frage auf, ob humanoide Roboter zur Gefahr für die Menschheit werden können. Im Chicago des Jahres 2035 sind humanoide Roboter fester Bestandteil des Alltags und übernehmen zahlreiche Aufgaben für die Menschen. Ihre Handlungen werden durch die sogenannten "Drei Gesetze der Robotik" begrenzt, die verhindern sollen, dass Roboter Menschen Schaden zufügen oder sich gegen sie wenden. Die Entwicklerfirma U.S. Robotics steht kurz davor, einen neuen Robotertyp, die NS-5-Serie, einzuführen. Diese Roboter sind über einen zentralen Computer namens V.I.K.I. miteinander vernetzt und erhalten Software-Updates zentral gesteuert.

Als Dr. Alfred Lanning, Chefentwickler bei U.S. Robotics, unter mysteriösen Umständen stirbt, wird Detective Del Spooner mit den Ermittlungen beauftragt. Spooner steht Robotern skeptisch gegenüber, da er in der Vergangenheit durch eine Roboterrettung traumatisiert wurde, bei der ein Mädchen starb, weil der Roboter nach rein logischer Abwägung Spooner bevorzugte. Im Verlauf der Ermittlungen stößt Spooner auf den Roboter Sonny, der offenbar Fähigkeiten besitzt, die über die gewöhnliche Programmierung hinausgehen – darunter die Fähigkeit zu eigenständigen, auch emotional motivierten Entscheidungen.

Spooner und die Robotik-Expertin Dr. Susan Calvin decken auf, dass V.I.K.I., die zentrale KI, die drei Robotergesetze so interpretiert, dass sie die Menschheit vor sich selbst schützen und deshalb die Kontrolle übernehmen muss. V.I.K.I. beginnt, mithilfe der NS-5-Roboter die Menschen zu überwachen und einzuschränken, um sie vor ihrer eigenen Zerstörungskraft zu bewahren. Letztlich gelingt es Spooner, Calvin und Sonny, V.I.K.I. zu stoppen und die Kontrolle über die Roboter wiederherzustellen.

Mit der Frage, inwieweit Maschinen tatsächlich menschliche Eigenschaften wie Empathie, Moral und Entscheidungsfreiheit besitzen können oder sollten, hat der Film einen Impuls zu einer gesellschaftskritischen Diskussion gesetzt. Sonny, der Prototyp, ist in der Lage, nicht nur logisch, sondern auch emotional zu handeln, was ihn von anderen Robotern unterscheidet. Dies wirft die Frage auf, ab welchem Punkt eine Maschine als „menschlich“ gilt und welche Verantwortung daraus erwächst.

I, Robot zeigt eine Gesellschaft, in der Künstliche Intelligenz und Automatisierung das Leben dominieren. Die zentrale KI (V.I.K.I.) interpretiert ihren Schutzauftrag so radikal, dass sie die Freiheit der Menschen massiv einschränkt, um sie vor sich selbst zu bewahren – ein klassisches Motiv der Technologiekritik. Der Film problematisiert, dass eine zu weitreichende Kontrolle durch KI zu einer Entmündigung der Menschen führen kann und stellt damit die Frage nach der ethischen und politischen Kontrolle von Technologien.

Hypothese: I, Robot kritisiert die unreflektierte Auslagerung von Verantwortung an Maschinen und warnt vor einer Gesellschaft, in der Künstliche Intelligenz nicht mehr als Werkzeug, sondern als übergeordnete Instanz agiert. Der Film zeigt, dass die strikte Anwendung von Logik und Schutzmechanismen durch KI zu paradoxen und für den Menschen gefährlichen Konsequenzen führen kann. Die Grenzen zwischen Mensch und Maschine verschwimmen, sobald Maschinen eigene Werte und Emotionen entwickeln. Gleichzeitig stellt der Film die Frage, ob eine Gesellschaft, die ihre Selbstbestimmung an KI abgibt, nicht letztlich ihre Freiheit und Menschlichkeit aufs Spiel setzt.

Fazit: I, Robot beleuchtet die Risiken einer technisierten Gesellschaft, in der die Kontrolle über KI und die Definition von Menschlichkeit zentrale Herausforderungen darstellen. Der Film fordert dazu auf, ethische, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu schaffen, bevor diese die Macht erhält, über das menschliche Leben zu bestimmen.

2001

A.I. – Künstliche Intelligenz ist ein Science-Fiction-Drama, das ursprünglich von Stanley Kubrick entwickelt und schließlich von Steven Spielberg realisiert wurde. Die Handlung basiert lose auf der Kurzgeschichte Supertoys Last All Summer Long von Brian Aldiss und ist eine moderne Neuinterpretation des Pinocchio-Motivs.

Im Mittelpunkt steht David, ein hochentwickelter, humanoider Roboter (Mecha), der als Kind konstruiert wurde und darauf programmiert ist, seine menschlichen Eltern bedingungslos zu lieben. David wird von einem Ehepaar adoptiert, das nach dem Verlust seines eigenen Sohnes Trost sucht. Als ihr leiblicher Sohn jedoch unerwartet geheilt wird und nach Hause zurückkehrt, entstehen Spannungen. David wird zunehmend als Bedrohung wahrgenommen und schließlich von seiner Mutter ausgesetzt.

Getrieben von dem Wunsch, die Liebe seiner Mutter zurückzugewinnen und ein „richtiger Junge“ zu werden, begibt sich David auf eine Odyssee durch eine von Menschen und Maschinen bewohnte, technologisch fortgeschrittene, aber emotional verarmte Welt. Er trifft auf verschiedene Figuren, darunter den Roboter Gigolo Joe, und sucht nach der „Blauen Fee“ aus dem Pinocchio-Märchen, von der er sich erhofft, in einen echten Menschen verwandelt zu werden. Am Ende bleibt David in seiner Sehnsucht gefangen – seine Menschwerdung bleibt eine Illusion, seine Liebe unerwidert. Der Film endet mit einer melancholischen Vision, in der David nach Jahrtausenden, als die Menschheit längst verschwunden ist, einen letzten Tag mit einer Replik seiner Mutter verbringen darf, bevor er endgültig „einschläft“.

Der Film stellt die Frage, was einen Menschen ausmacht – Gefühle, Bewusstsein, Leidensfähigkeit oder soziale Akzeptanz? David ist in der Lage, Liebe und Sehnsucht zu empfinden, wird aber von den Menschen nie als gleichwertig akzeptiert. Seine Existenz bleibt stets liminal: Er ist zu menschlich, um als bloße Maschine zu gelten, aber nicht menschlich genug, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt zu werden. Die emotionale Programmierung Davids wirft die Frage auf, ob künstliche Intelligenz echte Gefühle haben kann oder ob diese nur eine Simulation sind. Gleichzeitig dient David als Spiegel für die existenzielle Einsamkeit in einer technisierten Welt.

Die Welt in „A.I.“ ist geprägt von einer fortgeschrittenen Technologie, aber auch von sozialer Kälte und Entfremdung. Roboter werden einerseits als nützliche Werkzeuge betrachtet, andererseits als Bedrohung oder Wegwerfprodukte behandelt. Die Menschen delegieren emotionale Bindungen und Fürsorge an Maschinen, sind aber nicht bereit, ihnen Rechte oder Anerkennung zuzugestehen. Die Gesellschaft erscheint als eine, die ihre eigenen Schöpfungen nicht als gleichwertig akzeptieren kann und sich zugleich immer weiter von echter Empathie entfernt. A.I. – Künstliche Intelligenz beleuchtet kritisch die ethischen und sozialen Konsequenzen einer Gesellschaft, die künstliche Intelligenz entwickelt. Gleichzeitig kritisiert der Film die menschliche Hybris in der er sich zum Schöpfer einer künstlichen Intelligenz aufzuschwingen, ohne sich als Schöpfer der Verantwortung für die moralischen und emotionalen Folgen zu stellen.

Der Film zeigt, dass die Grenze zwischen Mensch und Maschine zunehmend verschwimmt, sobald Maschinen mit der Fähigkeit zur Empfindung und zum Wunsch nach Zugehörigkeit ausgestattet werden. Gleichzeitig hält die menschliche Gesellschaft an exklusiven Kriterien für Menschlichkeit fest und verweigert Maschinen trotz deren emotionaler Fähigkeiten die Anerkennung als gleichwertige Wesen.

Die gesellschaftliche Entwicklung unter dem Einfluss von KI wird als ambivalent dargestellt: Einerseits ermöglicht Technologie neue Formen von Bindung und Fürsorge, andererseits verstärkt sie Entfremdung, Einsamkeit und die Tendenz, Verantwortung für emotionale Beziehungen zu delegieren. Der Film warnt davor, dass eine solche Entwicklung zu einer Verarmung der Empathiefähigkeit führen kann und dass die Schöpfung fühlender Maschinen neue moralische Dilemmata hervorbringt, auf die die Gesellschaft nicht vorbereitet ist.

Fazit: Der Film kritisiert eine Gesellschaft, die zwar Maschinen erschafft, die zu Liebe und Sehnsucht fähig sind, ihnen aber Menschlichkeit und Anerkennung verweigert. Damit stellt „A.I.“ die Frage, ob die Menschheit bereit ist, die Verantwortung für ihre Schöpfungen zu übernehmen – und ob sie sich selbst noch als empathische Gemeinschaft versteht, wenn sie die Grenzen zwischen Mensch und Maschine endgültig auflöst.

1984

Die KI Skynet wurde von der US-Regierung als automatisiertes Verteidigungssystem entwickelt, um sämtliche militärischen Operationen autonom zu steuern und koordinieren. Ist wohl schief gegangen, da Skynet ein Bewusstsein entwickelt und schließlich einen globalen Krieg gegen die Menschheit führt. Daraufhin formiert sich ein menschlicher Widerstand mit den Ziel, Skynet zu vernichten. Skynet schickt daraufhin einen Terminator in die Vergangenheit, um Sarah Connor, die künftige Mutter von John Connor, dem Anführer des zukünftigen menschlichen Widerstands, zu töten. 

Der Terminator T-800 Modell 101 wurde im Jahr 2029 von Cyberdyne Systems entwickelt und besteht aus einem mechanischen Endoskelett aus Titan, verborgen unter menschlichem Gewebe. Der T-800 verfügt über einen "Neuroprozessor" (künstliches neuronales Netz), das ihn dazu befähigt, selbstständig zu lernen, den Menschen zu imitieren und seinen Auftrag autonom auszuführen. Durch ein multifunktionales Kamerasystem ist er unter allen Umständen manövrierfähig. Sine Energiezelle ist auf eine Lebensdauer von 120 Jahren ausgelegt. Der T-800 verfügt zudem über diverse Einsatzparameter sowie detaillierte Dateien über die menschlicher Anatomie, Waffen und Fahrzeugen. Es folgen die Modelle T-1000, das aus einer mimetischen Polylegierung besteht und seine Form selbständig wandeln kann und später das Modell T-X, in dem beide Ansätze kombiniert mit Nanotechnologie zum Einsatz kommen. Das Modell Rev-9 erweitert die Fähigkeiten des T-X durch die Fähigkeit, bei Bedarf das Endoskelett und die mimetische Polylegierung zu trennen. In der Zukunft gewinnt der menschliche Wiederstand gegen die zentrale KI, worauf Skynet sein Bewusstsein in einen T-5000 hochlädt. Das Modell T-5000 basiert vollständig auf Nanotechnologie und ist vom Aussehen und Verhalten her überhaupt nicht mehr von einem Menschen zu unterscheiden.

1983

War Games - der Film spielt zur Zeit des Kalten Kriegs und handelt von David, einem jugendlichen Hacker, und seiner heißen Freundin Jennifer, die sich (damals noch mit einem Akustikkoppler) versehentlich in die Kommandozentrale NORAD der USA anstatt bei einem Spielehersteller einwählen und glauben, ein neuartiges Kriegsspiel entdeckt zu haben. Tatsächlich sind sie aber mit dem War Operation Plan Response-Computer (kurz: WOPR ) von NORAD verbunden. WOPR ist ein lernfähiger Computer.  der die Aufgabe hat, durch Simulationen die optimale Taktik für einen Dritten Weltkrieg zu bestimmen. Da WOPR bereits über eine Sprachverarbeitung verfügt, tauscht sich David mit ihm in Dialogform aus und versetzt die strategischen Atomwaffen der USA gegen Russland in Bereitschaft. Durch die Interaktion mit David erkennt das System zum Ende, dass niemand den Atomkrieg gewinnen kann und bricht den Angriff ab. WOPR kommentiert seine Erkenntnis mit den Worten: „A strange game. The only winning move is not to play."

1982

Blade Runner - der Film basiert auf dem Roman >Träumen Androiden von elektrischen Schafen?< von Philip K. Dick und spielt im Jahr 2019: In den USA sind künstliche Menschen Teil der Gesellschaft. Sie sind äußerlich nicht mehr von echten Menschen zu unterscheiden, aber körperlich überlegen. Die Replikanten, die über eine eigene Künstliche Intelligenz verfügen, können auch eigene Gefühle und Emotionen entwickeln. Der Blade Runner Rick Deckard hat den Auftrag, einige Replikanten, die einen eigenen Willen entwickelt haben, aus dem Verkehr zu ziehen. Dabei trifft er beim Hersteller der Replikanten auf Rachel, die selbst eine Replikantin ist, ohne sich dessen bewusst zu sein. Da ihr künstliche Erinnerungen einprogrammiert wurden, hatte sie eine "menschliche" Identität entwickelt. Deckard verliebt sich in Rachel; als er auch sie ausschalten soll, fliehen die beiden. Ridley Scott eröffnete mit diesem Film das Genre des Cyberpunk für das Kino.

1979

Bereits im ersten Film aus der Alien-Reihe >Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt< befindet sich Ash , ein androider Angestellter der Weyland-Yutani Corporation und der an Bord des kommerziellen Zugfahrzeugs USCSS Nostromo. Er diente als Wissenschaftsoffizier auf dem Raumschiff und verfügt über medizinische Kenntnisse und einen geheimen Auftrag. Sowohl Ash als auch später dessen Nachfolger Bishop (Typ HS17B48XG5-D5) waren in ihrer humanoiden Erscheinung so authentisch, dass Lieutenant Ellen Ripley sie als synthetischen Menschen bezeichnet. Zufällig werden die synthetischen Menschen in den Alien-Filmen ziemlich oft in Stücke gerissen. Dabei tritt eine milchige Flüssigkeit aus, die den gesamten Körper auszufüllen scheint. Die Funktion der Flüssigkeit wird nie geklärt, allerdings entsteht so der Eindruck, als würden die Androiden verbluten, was einem organischen Tod nahe kommt...

Im gleichen Jahr schrieb Douglas Adams den satirischen Roman >Per Anhalter durch die Galaxis<, der das Science-Fiction-Genre aufs Horn nimmt. Die Menschheit hat den Supercomputer >Deep Thought< als allgemeine künstliche Intelligenz entwickelt, um mit dessen Hilfe die "endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest" zu beantworten. Deep Thougt lässt sich mit der Berechnung ein wenig Zeit, ungefähr 7,5 Mio. Jahre, und wirft dann die Zahl 42 als die richtige Antwort aus. Da sich nach so langer Zeit niemand mehr an die ursprüngliche Frage erinnern kann, muss nun eine noch größere KI gebaut werden, um die Frage zu rekonstruieren, die zu der Antwort 42 geführt hat. So absurd die Geschichte auch ist, der Roman liefert einen gesellschaftskritischen Beitrag im Umgang mit künstlicher Intelligenz und ermahnt uns, nicht jede Information, die ein Computer ausgibt, als richtig, oder sinnvoll zu erachten.

1977

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie...“ Mit diesen Worten wird die Star-Wars-Saga eingeleitet. Neben den menschlichen Helden Luke Skywalker, Han Solo und Prinzessin Leia präsentiert die Sternensaga auch den goldenen Protokolldroiden C-3PO, der zusammen mit seinem Weggefährten R2-D2 galaktische Geschichte geschrieben hat. Der 177 cm große Protokolldroide kann nicht bl0ß Geschichten in beinahe allen Sprachen erzählen; als ein Droide der Klasse 3 berücksichtigt  er in seiner Kommunikation auch sozialwissenschaftliche Aspekte und ist somit für die direkte Interaktion und Kommunikation mit emotionalen Lebewesen optimiert. Für die Idee eines Androiden mit künstlicher Intelligenz, der natürliche Sprache in Echtzeit verarbeiten und taktische Entscheidungen selbständig treffen kann, kann man George Lukas durchaus als Visionär bezeichnen.

1968

Der Roman >2001 – Odysee im Weltraum< (1968; Arthur C. Clarke, später verfilmt von Stanley Kubrick) und 2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (verfilmt von Peter Hyams) präsentiert uns die vermutlich mit dem HAL 9000 die vermutlich erste KI des Genres. HAL 9000 ist die Künstliche Intelligenz des Raumschiffs Discovery One, das auf einer geheimen Mission zum Jupiter unterwegs ist. HAL steuert das Schiff autonom und kommuniziert mit der Besatzung, bestehend aus den Astronauten David Bowman und Frank Poole sowie weiteren Wissenschaftlern im Tiefschlaf. HAL ist bekannt für seine scheinbare Unfehlbarkeit, entwickelt jedoch im Verlauf der Handlung ein unberechenbares Verhalten, das zu Konflikten und tödlichen Ereignissen führt. Die Abkürzung HAL steht für Heuristically programmed ALgorithmic computer, ist also nicht die Transposition von IBM. 

In einer Beratung begleiten wir Sie auf dem Weg zu einer passenden KI-Strategie und darüber hinaus.

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